Der Neue Sultan
Die Türkei zwischen Repression und Widerstand
Lesereise durch NRW
Do., 12. Oktober, 19.00 Uhr
Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Pk. 1, Bielefeld
Mo., 23. Oktober, 19.00 Uhr
Auslandsgesellschaft NRW e.V., Steinstraße 48, Dortmund
Fr., 3. November, 19.00 Uhr
Alevitische Gemeinde Marl, Römerstraße 57, Marl
Mi., 29. November, 19.00 Uhr
die börse – Kommunikationszentrum Wuppertal, Wolkenburg 100, Wuppertal
Verhaftungen von Oppositionellen, Massenentlassungen aus dem Staatsdienst, Verfolgung kritischer Medien, eine heilige Jagd auf politische Gegner: Solche Nachrichten aus der Türkei sind allgegenwärtig. Weniger präsent ist das militärische Vorgehen des NATO-Partners gegen die eigene Bevölkerung: In den kurdischen Gebieten gleichen manche Bilder solchen von internationalen Kriegsschauplätzen. Ein neo-osmanischer Machtanspruch geht einher mit Einmischung in Nachbarländer direkt durch militärische Interventionen wie auch indirekt durch Unterstützung islamistischer Gruppen. Kemal Bozay und Hasan Kaygısız gehen der Frage nach, wie die gezielte Eskalation nach dem Putsch und Gegenputsch 2016 zu erklären ist. Mehr noch: Wie es unter Erdoğan zum Bruch mit dem Kemalismus bei gleichzeitiger osmanischer Rückbesinnung kommen konnte. Der dazu nötige Blick in die Geschichte zeigt auch: Ungeachtet der jeweiligen Herrschaftsformen hatte man in Bonn und Berlin meist ein unbeirrtes Interesse an festen Beziehungen zur Türkei. Politische Perspektiven sehen die Autoren in Formen demokratischer Gegenwehr.
Kemal Bozay, Dr. phil, *1969, Vertretungsprofessor für Angewandte Sozialwissenschaften der FH Dortmund und Lehrbeauftragter an der Universität zu Köln. Schwerpunkte: Deutsch-türkische Beziehungen, Rassismus und Migration.
Hasan Kaygısız, Dr. phil., *1963, promovierte zu »Menschenrechten in der Türkei«. Dozent an der VHS Köln und Lehrbeauftragter an der Hochschule Düsseldorf und der Universität zu Köln. Schwerpunkte: Politisches System der Türkei, Menschenrechte und Politische Bildung.