25.4.2024 (Zossen) – Aert van Riel über den »verschwiegenen Völkermord

Der verschwiegene Völkermord

Deutsche Kolonialverbrechen in Ostafrika



Lesung und Diskussion mit Aert van Riel

Zossen
Do., 25. April 2024 – 19.00 Uhr
Bildung und Aufklärung Zossen e.V., Kirchstr. 7, 15806 Zossen

Bitte beachten Sie auch evtl. Ankündigungen vor Ort.

Zum Buch
Vergessen, verdrängt, verschwiegen: Wer erinnert sich im heutigen Deutschland noch an jene Verbrechen, die das Kaiserreich in der Kolonie Ostafrika beging? Im dreijährigen Maji-Maji-Krieg, ab 1905 im heutigen Tansania ausgefochten, schlug die Kolonialmacht den Widerstand nieder und löschte im Kriegsgebiet etwa ein Drittel der Bevölkerung aus. In Kämpfen getötet, von den Kolonialtruppen ermordet oder der Strategie der ›verbrannten Erde‹ zum Opfer gefallen: Tansanische Historiker gehen von 250.000 bis 300.000 Toten aus. Anders als in Deutschland finden in Tansania regelmäßig Gedenkveranstaltungen statt, die Kämpfer gelten als Helden. Die Verbrechen als Völkermord zu brandmarken, ist in Deutschland noch immer umstritten. In Tansania dagegen ist strittig, welche Forderungen an die Bundesrepublik zu richten sind. Zu den Quellen des Bandes gehören Gespräche, die Aert van Riel mit Diplomaten, Wissenschaftlern und Aktivisten führte. Um die Ursachen für den unterschiedlichen Umgang mit der Kolonialgeschichte aufzuzeigen, nimmt der Band auch neokoloniale Abhängigkeiten in den Blick.

Aert van Riel, *1982, studierte Politische Wissenschaft, Soziologie und Geschichte in Hannover und Prag. Von 2018 bis 2023 leitete er das Politikressort der Tageszeitung nd.DerTag, seitdem ist er Politischer Referent für Antirassismuspolitik beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma.

Aert van Riel
Der verschwiegene Völkermord
Deutsche Kolonialverbrechen in Ostafrika
Paperback, 178 Seiten, € 16,90
ISBN 978-3-89438-812-6

Näheres zum Buch / bestellen